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Die richtige Lernmethode

Ziel des erfolgreichen Lernens ist es, in erster Linie die Strukturen des Rechts so in das Langzeitgedächtnis einzuspeichern, dass Sie im Examen in der Lage sind, die Examensarbeiten lösen zu können. Die Anhäufung von bloßem Wissen ist hierfür nur von sekundärer Bedeutung.
Das Langzeitgedächtnis ist primär zur Speicherung von Regelwissen geeignet.
Dem Langzeitgedächtnis sind das Ultrakurzzeitgedächtnis und das Kurzzeitgedächtnis vorgeschaltet. Das Ultrakurzzeitgedächtnis wird optisch angesprochen und speichert Informationen nur für Sekunden. Das Kurzzeitgedächtnis dagegen funktioniert akkustisch verbal und kann Informationen für mehrere Minuten speichern.
Mit diesem Gedächtnisaufbau korrespodieren die 3 Lernwege Hören - Sehen - Handeln. Unter Handeln ist vor allen Dingen das aktive Umsetzen des gehörten und gelesenen Stoffes zu verstehen.
Um diese drei Lernwege optimal zu nutzen, wird Ihnen der Stoff im Examensintensivkurs zum einen mündlich vorgetragen (Hören) und zum anderen auf dem Overheadprojektor skizziert (Sehen/Lesen).
Damit es nicht zu einer Informationsüberflutung bei Ihnen kommt, werden die lerntheoretischen Grundsätze „Lernen ist Wiedererkennen” und „Lernen geschieht dadurch, dass man unbekanntes Wissen bekanntem Wissen zuordnen kann” in mehreren Programmstufen umgesetzt. Deshalb beginnen wir auch nicht mit der komplexen Examensklausur, sondern mit einem Grund- und Begriffsprogramm, dem das Strukturprogramm folgt. Jede Programmstufe baut auf der anderen Programmstufe auf, so dass Sie einen Wiederholungseffekt haben (Lernen ist Wiedererkennen) und die unbekannten Informationen den bereits bekannten Informationen aus der vorangegangenen Programmstufe zuordnen können.
Für die weitere Einspeicherung in das Langzeitgedächtnis ist dann aber das Handeln, das aktive Lernen, Ihrerseits erforderlich. Zu jeder Sitzung werden so exakt abgestimmte Hausaufgaben aufgegeben:
Die erste Phase der Hausaufgaben besteht in der so genannten Aufarbeitung. In dieser Phase sollen Sie die wenigen Stichworte, die Sie sich während des Kurses skizziert haben, gegebenenfalls in Ergänzung mit dem Kursmaterial, zu kompletten Sätzen ausformulieren und sich so selbst ein Skript erstellen. Diese eigene Umsetzung des Stoffes - anhand des selbständigen Formulierens - ist zwar mühsam, aber der erste effiziente Schritt zum Lernen und zur Einspeicherung des Wissens in das Langzeitgedächtnis.
Es ist deswegen nicht sinnvoll, im Kurs wörtlich mitzuschreiben, da im Wesentlichen die eigene Umsetzung zum Verständnis und zur Abspeicherung in das Langzeitgedächtnis notwendig ist. Realisieren Sie nochmals, dass Sie sich Ihre Vorlesungsmitschriften nie wieder angesehen haben.
Deshalb werden Sie im Kurs nur weniges, maximal das, was auf dem Overheadprojektor erscheint, mitschreiben und sich zu Hause der Mühe der Aufarbeitung, also des eigenständigen Ausformulierens, des Stoffes unterziehen.
Die zweite Phase des aktiven Lernens besteht dann in der Wiederholung: Wiederholen werden Sie anhand des umfangreichen, genau auf den mündlichen Kurs abgestimmten Kursmaterials, der Tests und vor allen Dingen auch dadurch, dass Sie Klausuren schreiben und lösen werden. Da Sie in diesem Kursmaterial das wieder finden, was Gegenstand des mündlichen Vortrages war, erübrigt sich das sinnlose Mitschreiben. Gerade das Lösen von Tests und das Schreiben von Klausuren ist ein weiterer unverzichtbarer Gesichtspunkt des aktiven Lernens für das Abspeichern im Langzeitgedächtnis. Außerdem benötigen Sie eine umfangreiche Klausurenpraxis für Ihr Staatsexamen. So erhalten Sie jede Woche ca. drei Klausuren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, durch die das zuvor gehörte Kursprogramm trainiert wird.
Schließlich wird Ihnen am Schluss einer jeden Sitzung genau mitgeteilt, was die übergeordneten Gesichtspunkte der nächsten Sitzung sein werden. Der entsprechende Verweis auf das Kursmaterial dient dann der Vorbereitung der nächsten Sitzung.

Im Ergebnis bedeutet erfolgreich lernen:

  1. Die 3 Lernwege - Hören-Sehen-Handeln - müssen aktiv eingesetzt werden durch das Ansprechen des Ultrakurzzeitgedächtnisses (optisch), des Kurzzeitgedächtnisses (verbal) und des Langzeitgedächtnisses (handeln).
  2. Eine Stoffüberflutung ist dadurch zu vermeiden, dass ein Wiederholungseffekt durch mehrere Programmstufen geschaffen wird und so auf der jeweils folgenden Programmstufe Unbekanntes Bekanntem zugeordnet werden kann.
  3. Als ideale Maßnahme gegen das Vergessen ist eine mehrmalige, zuerst unverzügliche Wiederholung unverzichtbar.

Daher sind unsere Kurse mehrstufig aufgebaut. Deswegen korrespondiert der Vortrag mit dem, was Sie auf dem Overheadprojektor skizziert bekommen und mit dem, was Sie aktiv in Form der Hausaufgaben anhand der Skripten und der Klausuren umsetzen. Deswegen findet auch in den Hausaufgaben ein dreimaliger Wiederholungsvorgang durch Aufarbeiten, Wiederholen und Vorbereiten statt.

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